de
Wählen Sie eine Sprache aus

Was ist Agentic AI? Der Leitfaden zu agentenbasierter Künstlicher Intelligenz

Bis 2025 werden 60 % der neuen KI-Einführungen in Unternehmen Agentic AI enthalten, da es Aufgaben um 65–86 % schneller erledigen kann. SaM Solutions erläutert, was Agentic AI ist, wie es funktioniert und welche Vorteile es für Unternehmen bietet.

Was ist Agentic AI?

Die agentische KI bezeichnet eine Form der Künstlichen Intelligenz, bei der die Systeme eine eigene Handlungsfähigkeit besitzen. Eine solche Systeme kann nicht nur auf Eingaben reagieren, sondern auch selbständig Entscheidungen treffen, Zwischenziele setzen und Aktionen ausführen, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen.

Dank des Interesses großer Unternehmen wächst der Markt für Agentic AI laut Emergen Research mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 57 %. Bis 2032 wird er ein Volumen von 48,2 Milliarden US-Dollar erreichen – ein Beleg für die große Bedeutung von Agentic AI.

Mit KI zum Erfolg – erleben Sie Marketing, das sich selbst optimiert.

Was sind Agentic-AI-Systeme?

Agentic-AI-Systeme sind Software-Systeme, die einen oder mehrere solcher autonomen KI-Agenten beinhalten. Sie kombinieren mehrere Komponenten, um diese Agenten handlungsfähig zu machen. Typischerweise besteht ein agentisches KI-System aus folgenden Bausteinen:

  • KI-Modell als Gehirn, 
  • Gedächtnis,
  • Tool-Integration,
  • Planungs- und Entscheidungslogik.

Ein agentisches KI-System erhält in der Regel durch Prompting in natürlicher Sprache formulierte Ziele und durchläuft dann autonom einen Zyklus aus Planen, Handeln und Lernen.

So funktionieren AI-Agents

Im Kern folgen sie einem iterativen Prozess aus Zielsetzung, Planung, Aktion und Lernen. Diese Schritte laufen in einem fortlaufenden Regelkreis ab, bis das gesetzte Ziel erreicht oder abgebrochen wird.

So funktionieren AI-Agents

Autonomie und Zielinitialisierung

Am Anfang steht die Zielvorgabe. Ein Agentic-AI-System erhält ein übergeordnetes Ziel oder Problem – etwa „Finde die optimalen Maßnahmen zur Verkaufssteigerung im nächsten Quartal“. Anders als traditionelle Systeme braucht der Agent aber keine Schritt-für-Schritt-Anweisungen, sondern definiert selbstständig, wie er dieses Ziel erreichen will. Er formuliert intern Pläne oder Hypothesen, welche Unteraufgaben gelöst werden müssen.

Planung und Entscheidungsfindung

Hier entwirft der Agent konkrete Schritte, um das Ziel zu erreichen. Moderne agentische Systeme nutzen dazu häufig Ketten von Gedankenschritten (Chain-of-Thought), bei denen der Agent intern verschiedene Überlegungen anstellt und Optionen abwägt. Diese Entscheidungsfindung erfolgt anhand von eingebauten Kriterien und Modellen.

Tool-Nutzung und Aktion

Sobald ein Schritt geplant ist, schreitet der Agent zur Aktion. Der Agent kann diverse Tools nutzen und echte Aktionen ausführen, anstatt nur theoretisch zu planen. Zum Beispiel kann er eine Websuche durchführen, eine Datenbankabfrage starten, Code ausführen oder mit einer Unternehmenssoftware interagieren. Die Tool-Nutzung erlaubt dem Agenten eine dynamische Interaktion mit seiner Umgebung – ein wesentlicher Unterschied zu statischen KI-Systemen.

Lernen und Reflexion

Der Agent verbessert sich im Idealfall mit jeder ausgeführten Aufgabe. Einerseits geschieht dies durch Verstärkungslernen – der Agent sammelt Erfahrungen darüber, welche Aktionen erfolgreich waren und welche nicht, und passt seine Strategie entsprechend an. Zum anderen setzen moderne Ansätze auf Selbstreflexion: Der Agent hält inne und analysiert seine eigenen Zwischenergebnisse und Gedankengänge, um Fehler zu erkennen.

Agentic AI vs. Traditionelle KI: Der fundamentale Unterschied

Der zentrale Unterschied zwischen traditioneller und agentischer KI liegt in der Autonomie.

  • Klassische Systeme (ML-Modelle oder einfache Chatbots) arbeiten meist reaktiv: Sie liefern Prognosen oder Antworten, die der Mensch in Handlungen umsetzen muss. 
  • Agentic AI geht weiter und verwandelt Wissen direkt in Aktionen – etwa indem sie einen Wartungstermin plant, Ersatzteile bestellt und den Techniker informiert. Sie arbeitet proaktiv, mehrstufig und interagiert mit ihrer Umgebung, anstatt nur isolierte Outputs zu liefern. 

Dadurch können Unternehmen ganze Workflows automatisieren, sich flexibler an Veränderungen anpassen und Prozesse schneller, fehlerärmer und innovativer gestalten.

Paradigmen und Architektur von AI Agents

In der Entwicklung von KI-Agenten haben sich verschiedene Paradigmen und Architekturansätze herausgebildet. Zwei viel diskutierte Vorgehensweisen in der aktuellen Generation von KI-Agenten sind ReAct und ReWOO, die unterschiedliche Philosophien der Planungs- und Ausführungslogik verkörpern.

ReAct (Reasoning + Acting)

Das ReAct-Paradigma kombiniert Reasoning (Schlussfolgern) und Acting (Handeln) in einem wiederholten Schleifenprozess. Ein ReAct-Agent durchläuft iterativ einen Zyklus aus Denken → Handeln → Beobachten, bis die Aufgabe gelöst ist. 

Durch diese enge Verzahnung kann der Agent flexibel auf unerwartete Ergebnisse reagieren und seinen Plan bei Bedarf anpassen. ReAct eignet sich besonders für offene, wenig strukturierte Probleme, bei denen man im Voraus nicht alle Schritte planen kann.

ReWOO (Reasoning Without Observation)

ReWOO geht einen anderen Weg: Reasoning Without Observation eliminiert den ständigen Beobachtungsschritt und setzt stattdessen auf einen vorausgeplanten Ablauf. Ein ReWOO-Agent trennt die Verantwortlichkeiten meist in drei Module: einen Planner, der zu Beginn einen umfassenden Plan mit mehreren Schritten erstellt; einen Worker, der diesen Plan Schritt für Schritt ausführt; und einen Solver, der am Ende die Ergebnisse zusammennimmt und die finale Lösung formuliert. Dadurch versucht ReWOO, Iterationen zu minimieren – das System plant vorab so viel wie möglich und führt dann aus. Das kann zu einer höheren Geschwindigkeit führen, da unnötige Zwischenschleifen entfallen und einige Schritte parallel ablaufen können.

Komponenten: Planungsmodul, Gedächtnis, Tools

Unabhängig vom Paradigma teilen agentische KI-Architekturen bestimmte Kernkomponenten, die zusammenwirken, um dem Agenten seine Fähigkeiten zu verleihen. Die wichtigsten Bausteine sind:

  • Das Planungs- und Entscheidungsmodul ermöglicht es dem Agenten, die erhaltene Aufgabe in Schritte zu zerlegen und komplexe Handlungssequenzen zu entwerfen.
  • Das Gedächtnis funktioniert wie ein Speicher des Agenten. Man unterscheidet oft Kurzzeitgedächtnis (für den aktuellen Task/Durchlauf) und Langzeitgedächtnis (für dauerhaftes Wissen). Das Kurzzeitgedächtnis hält den Verlauf der aktuellen Interaktion fest – z.B. bisherige Teilergebnisse oder zuletzt gelesene Informationen – ähnlich wie der Arbeitsspeicher, der schnell zugänglich ist. Das Langzeitgedächtnis entspricht einer Wissensdatenbank, aus der der Agent bei Bedarf zusätzliche Fakten oder frühere Erfahrungen abrufen kann.
  • Die Tools geben Agenten die Fähigkeit, über Schnittstellen auf externe Datenquellen zuzugreifen, Berechnungen durchzuführen oder Aktionen in Anwendungen auszulösen. So kann ein Agent beispielsweise Marktpreise via API abrufen, Termine eintragen oder Berichte erstellen – kontrolliert und ohne manuelles Eingreifen.

Zusammengenommen ermöglichen diese Komponenten einem KI-Agenten, wie ein intelligenter Akteur zu funktionieren: er plant über das Planungsmodul, erinnert sich über das Gedächtnis und wirkt über Tools auf seine Umgebung ein.

Arten und Typen von AI Agents

In der Fachliteratur werden KI-Agenten je nach ihrer Intelligenz und Entscheidungsfähigkeit in unterschiedliche Typen eingeteilt. Die Palette reicht von einfachen, regelbasierten Systemen bis hin zu lernfähigen und stark adaptiven Agenten.

Typen von AI Agents

Einfache Reflex-Agenten

Diese Agenten reagieren direkt auf Sensorinformationen nach festen Regeln. Sie folgen starren Wenn-Dann-Anweisungen (condition-action rules) und berücksichtigen keine vergangene Erfahrung.

Modellbasierte Reflex-Agenten

Diese erweitern den einfachen Reflex-Agenten um ein internes Weltmodell. Sie speichern also Informationen über den aktuellen Zustand ihrer Umgebung und können so auch in teilweise beobachtbaren Umgebungen agieren.

Zielorientierte Agenten

Diese Agenten agieren nicht nur nach Regeln, sondern richten ihr Verhalten an klaren Zielen aus. Sie besitzen Mechanismen zur Planung und Suche nach Aktionsfolgen, die zum Erreichen eines definierten Ziels führen.

Nutzenorientierte Agenten

Diese gehen noch einen Schritt weiter, indem sie nicht nur ein Ziel erreichen wollen, sondern dabei einen Nutzenwert optimieren. Jedem möglichen Ergebnis wird ein Utility-Wert zugeordnet, der angibt, wie wünschenswert dieser Zustand ist. Der Agent wählt die Aktion, die den höchsten erwarteten Nutzen bringt. Dies ist nützlich, wenn es Zielkonflikte oder mehrere gleichzeitige Ziele gibt.

Ein autonomes Fahrzeug könnte z.B. Geschwindigkeit, Sicherheit und Spritverbrauch als Nutzenkriterien haben und eine Route wählen, die einen optimalen Kompromiss darstellt. Nutzenorientierte Agenten sind dadurch flexibler als rein zielorientierte, da sie graduelle Bewertungen vornehmen können statt nur Erfolg/Misserfolg

Lernende Agenten

Dies sind die fortschrittlichsten Agententypen. Sie passen ihr Verhalten durch Erfahrung an und verbessern sich im Laufe der Zeit kontinuierlich. Ein lernender Agent verfügt typischerweise über Komponenten wie einen Lernmechanismus, einen Kritiker und einen Problemgenerator. Der Lernmechanismus passt das Wissens- oder Regelwerk des Agenten basierend auf Feedback an; der Kritiker bewertet die Aktionen, und der Problemgenerator regt den Agenten zu neuen Erfahrungen an, um sein Wissen zu erweitern.

Vorteile und Chancen von Agentic AI

Für Unternehmen verspricht Agentic AI eine Reihe von Vorteilen und neuen Chancen. Wenn KI-Agenten richtig eingesetzt werden, können sie ganze Geschäftsprozesse revolutionieren. 

Vollständige Automatisierung komplexer Tasks

Agentische KI ermöglicht es, mehrschrittige Prozesse erstmals vollständig von KI ausführen zu lassen. Wo früher menschliche Übergaben nötig waren, kann der Agent nun End-to-End arbeiten. Das schließt auch komplexe Workflows ein, die verschiedene Aktionen erfordern. McKinsey betont, dass die eigentliche Durchbruch von Agentic AI darin liegt, komplexe Geschäftsabläufe mit vielen Schritten und Beteiligten zu automatisieren – Prozesse, die bisher jenseits der Fähigkeiten der ersten Generation von KI-Tools lagen. Das ist einer der Gründe, warum laut Gartner bereits 2025 über 60 % der neuen KI-Einführungen in Unternehmen Agentic AI enthalten werden.

Plus
Höhere Effizienz und Skalierbarkeit

Agentic AI führt zu erheblichen Produktivitätsgewinnen. Ein Agent arbeitet rund um die Uhr, wird nicht müde und kann repetitive Aufgaben in rasantem Tempo erledigen. In der Praxis wurden durch KI-Agenten z.B. Bearbeitungszeiten von Anfragen von Minuten auf Sekunden reduziert. So haben Stanford HAI und MIT CSAIL herausgefunden, dass Agentic AI die Ausführungszeit menschlicher Aufgaben in Planung und Koordination komplexer Prozesse um bis zu 86 % verkürzt.

Plus
Überlegene Problemlösungsfähigkeiten

KI-Agenten bringen oft übermenschliche Fähigkeiten in der Informationsverarbeitung und Problemlösung mit. Sie können Entscheidungen auf Basis riesiger Datenmengen treffen, komplexe Zusammenhänge erkennen und kreative Lösungswege vorschlagen, auf die ein Mensch evtl. nicht gekommen wäre. Besonders in Bereichen wie Forschung und Entwicklung entfaltet sich dieses Potenzial: Agentic AI kann z.B. in der wissenschaftlichen Forschung in Stunden durch Milliarden von Molekülkombinationen simulieren oder aus Literaturdaten neue Hypothesen ableiten – etwas, das manuell Jahre dauern würde.

Plus

Risiken, Limitationen und Herausforderungen

Bei aller Begeisterung dürfen die Risiken und Grenzen von Agentic AI nicht übersehen werden. Autonome KI-Agenten bringen neue Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt, um einen sicheren und effektiven Einsatz zu gewährleisten.

Sicherheit und Kontrolle

Wenn KI-Agenten eigenständig handeln, muss ihre Kontrolle gewährleistet sein, um fehlerhafte oder unautorisierte Aktionen zu verhindern. Unternehmen sollten klare Rollen und strikte Berechtigungen pro Tool definieren und die Identität jedes Agents an minimalrechtebasierte Rollen koppeln. Zudem bleibt menschliche Aufsicht wichtig, insbesondere in kritischen Bereichen, damit der Mensch als finaler Entscheidungspunkt erhalten bleibt.

Unendliche Schleifen und Fehlkaskaden

Agenten im ReAct-Modus können in Endlosschleifen geraten, wenn ihre Logik nicht optimal abgestimmt ist, etwa beim wiederholten Abrufen nicht vorhandener Informationen. Fehlerkaskaden entstehen, wenn anfängliche Fehler oder falsche Daten alle nachfolgenden Aktionen beeinträchtigen. Abbruchkriterien und Reflexionsmechanismen helfen, die Ergebnisse zu überprüfen, dennoch muss die Zuverlässigkeit agentischer KI in der Praxis sorgfältig überwacht werden, um Schleifen und Eskalationen frühzeitig zu erkennen.

Rechenkomplexität und Kosten

Ein oft unterschätzter Faktor agentischer KI sind die operativen Kosten. Agenten führen viele Modellabfragen und Tool-Nutzungen für eine Aufgabe aus, was Rechenzeit, Speicher und API-Kosten erheblich steigern kann. Unternehmen sollten Nutzen und Kosten abwägen, Effizienz durch optimierte Logik erhöhen und die Skalierbarkeit der Systeme sorgfältig planen, um Performance und ROI zu sichern.

Datenschutz

Agentic-AI-Systeme greifen oft auf vielfältige Daten zu, was Datenschutz- und Compliance-Fragen aufwirft. Unternehmen müssen sicherstellen, dass nur notwendige Daten genutzt, Datenflüsse protokolliert und Datenschutzgesetze wie DSGVO eingehalten werden. Besonders bei externen API-Diensten ist Vorsicht geboten; technische Maßnahmen wie Anonymisierung und Verschlüsselung sowie klare Richtlinien schaffen Vertrauen und minimieren Risiken.

Best Practices für den Einsatz von Agentic AI

Um die Vorteile von agentischen KI-Systemen sicher und effektiv zu nutzen, haben sich einige Best Practices herauskristallisiert.

Best Practices für den Einsatz von Agentic AI

Menschliche Aufsicht einplanen

Auch der intelligenteste KI-Agent sollte nicht völlig unbeaufsichtigt agieren. Eine Human-in-the-Loop-Strategie erhöht die Sicherheit. Das kann bedeuten, dass kritische Entscheidungen vom Menschen freigegeben werden müssen, oder dass zumindest anfangs jedes Agentenergebnis von einem Mitarbeiter gegengeprüft wird. Wichtig ist, Mechanismen für Monitoring und Eingriff vorzusehen.

Klare Zielvorgaben und Boundaries definieren

Ein Agent ohne klare Grenzen könnte versuchen, Probleme außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs zu lösen oder kreative Ansätze wählen, die unerwünscht sind. Daher ist es Best Practice, jedem KI-Agenten ein enger definiertes Aufgabenspektrum zu geben. Dazu gehört, dem Agenten präzise Ziele zu setzen und klare Regeln bzw. Constraints einzugeben.

Umfassende Activity Logs führen

Transparenz ist entscheidend, wenn autonome Agenten im Hintergrund operieren. Daher sollten alle Aktionen und Entscheidungen eines Agenten in Protokollen mitgeschrieben werden. Solche Activity Logs sollten enthalten: welche Eingabe der Agent bekommen hat, welche Planungsschritte er daraus abgeleitet hat, welche Tools mit welchen Parametern er aufgerufen hat und was die Ergebnisse waren.

Anwendungsgebiete und Use Cases

Die Möglichkeiten für den Einsatz von Agentic AI erstrecken sich über zahlreiche Branchen und Funktionsbereiche. Immer dort, wo komplexe Abläufe automatisiert und intelligent gesteuert werden sollen, können KI-Agenten bahnbrechende Verbesserungen bringen. Hier finden Sie einige Agentic-AI-Beispiele.

Autonome Softwareentwicklung

Agentic AI ermöglicht es, dass mehrere spezialisierte Agenten gemeinsam Software entwickeln, testen und dokumentieren. Dabei übernehmen Menschen eher die Rolle von Supervisoren, während die KI-Agenten den Großteil der operativen Arbeit leisten. Das führt zu schnelleren Entwicklungszyklen, weniger Fehlern und reduzierten Kosten.

Wissenschaftliche Forschung und Entdeckung

In Laboren und Forschungsabteilungen kommen KI-Agenten als unermüdliche Assistenten zum Einsatz. Sie können Literatur durchsuchen, Experimente planen oder große Datensätze analysieren. Zum Beispiel könnte ein Forschungsagent alle veröffentlichten Studien zu einem bestimmten Protein durchforsten, Kernergebnisse extrahieren und Vorschläge für neue Experimente ableiten – eine Arbeit, die ein Mensch kaum bewältigen könnte.

Besonders in der Entdeckung neuer Medikamente oder Materialien zeigt Agentic AI großes Potenzial: Ein Agent kann virtuelle Experimente in Simulationen durchführen, Hypothesen generieren und so die Forscher auf vielversprechende Pfade führen. 

Revolutionierter Customer Service

Im Kundenservice der Zukunft bearbeiten KI-Agenten Anfragen rund um die Uhr, individuell und kontextbezogen. Anders als herkömmliche Chatbots, die oft an komplexen Anliegen scheitern, können agentische KI-Systeme echte Fallbearbeitung durchführen.

Personalisierte Bildung und Tutoring

Im Bildungsbereich werden KI-Agenten zu jederzeit verfügbaren, personalisierten Tutoren. Sie können sich an den Lernstil und das Wissensniveau eines einzelnen Schülers anpassen und so eine Art individuellen Unterricht bieten.

Die Zukunft von Agentic AI

Blickt man nach vorn, wird klar: Agentic AI steht noch am Anfang, aber die KI-Entwicklung verläuft rasant. Wir können mehrere Trends und Szenarien identifizieren, die die Zukunft dieser Technologie prägen dürften.

Fortschrittlichere Modelle

Mit der nächsten Generation von LLMs wie GPT-5 oder spezialisierten Großmodellen werden Agenten noch leistungsfähiger. Größere Kontextfenster ermöglichen es ihnen, deutlich mehr Informationen gleichzeitig zu verarbeiten und komplexe Aufgaben umfassender zu bewältigen.

Hybrid-Ansätze

Die Zukunft liegt in der Kombination neuronaler Netze mit symbolischem Wissen und klassischen AI-Methoden. Dadurch können Agenten kreativer, aber zugleich konsistenter arbeiten, Fehler reduzieren und verlässliche Ergebnisse liefern.

Multiagenten-Systeme

Verschiedene spezialisierte Agenten können in Teams zusammenarbeiten, Informationen austauschen und Aufgaben wie in einer virtuellen Organisation verteilen. Solche Agenten-Ökosysteme erfordern neue Architekturkonzepte sowie standardisierte Kommunikations- und Sicherheitsprotokolle.

Governance und Regulierung

Mit zunehmender Autonomie von KI-Agenten rücken rechtliche, ethische und organisatorische Fragen in den Vordergrund. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Agenten transparent, kontrollierbar und regelkonform handeln, um Vertrauen und Compliance zu gewährleisten.

Warum SaM Solutions für die Entwicklung von KI-Agenten wählen?

SaM Solutions bietet die Mischung aus Technologiekompetenz, Erfahrung und ganzheitlichem Ansatz, die nötig ist, um KI-Agenten erfolgreich in Ihrem Unternehmen einzuführen. Mit einem solchen Partner an der Seite können Sie schneller erste Ergebnisse sehen und darauf aufbauend Ihre agentische KI-Lösung zur Reife bringen – während Sie sich gleichzeitig darauf verlassen können, dass Best Practices in Sachen Sicherheit und Effizienz eingehalten werden.

sam solutions key facts

Summary

  1. Definition von Agentic AI
    Agentic AI ist eine Form der Künstlichen Intelligenz, bei der Systeme über eigene Autonomie verfügen: Sie reagieren nicht nur auf Eingaben, sondern setzen sich selbst Zwischenziele, treffen Entscheidungen und führen Aktionen aus, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen.
  2. Funktionsweise von Agentic AI
    KI-Agenten folgen einem Zyklus aus Zielsetzung → Planung → Handlung (unter Nutzung von Tools und externen APIs) → Lernen und Reflexion. Dadurch agieren sie proaktiv, anstatt lediglich isolierte Antworten wie klassische Modelle zu liefern.
  3. Kernkomponenten und Architektur
    Ein typisches Agentic-AI-System umfasst ein Planungs- und Entscheidungsmodul, Speicher (Kurz- und Langzeitgedächtnis), Tool-Integration zur Interaktion mit der Umgebung. Unterschiedliche Paradigmen sind verbreitet, etwa ReAct (iteratives Denken und Handeln) und ReWOO (vorab geplante Abläufe mit minimalen Iterationen).
  4. Agententypen
    Man unterscheidet einfache und modellbasierte Reflex-Agenten, zielorientierte Agenten, nutzenorientierte Agenten (Optimierung von Utility-Werten) undlernfähige Agenten (selbstadaptiv durch Erfahrung).
  5. Chancen und Vorteile für Unternehmen
    Agentic AI ermöglicht die vollständige Automatisierung komplexer, mehrstufiger Prozesse, steigert Geschwindigkeit und Skalierbarkeit, verbessert die Qualität von Entscheidungen und eröffnet neue Potenziale – von F&E und Softwareentwicklung bis hin zu Kundenservice und Bildung.
  6. Risiken und Best Practices
    Herausforderungen sind u. a. die Kontrolle und Sicherheit der Agenten, die Vermeidung endloser Schleifen, hohe Rechenkosten und Datenschutzfragen. Best Practices umfassen den Einsatz von Human-in-the-Loop, klare Ziel- und Aufgabenabgrenzung sowie umfassendes Logging aller Agentenaktivitäten.

FAQ

Welche Programmiersprachen oder Frameworks werden typischerweise für die Entwicklung von Agentic AI verwendet?
Wie lange dauert es typischerweise, einen einfachen AI-Agenten zu entwickeln und zu trainieren?
Wie misst und bewertet man den Erfolg und die Leistung eines AI-Agenten?
Please wait...
Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie können diese HTML-Tags und Attribute verwenden Noch keine Stimmen : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>